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Mittwoch, 27. Juli 2016
Mediensucht, Einsamkeit und der Versucht, sie zu überwinden
lenonpurda, 00:42h
Die Meldungen in den Nachrichten werden immer schlimmer, und jeden Morgen schwöre ich mir, mich da rauszuhalten, sie nicht zu lesen; und dann denke ich, "nur kurz", und schon hänge ich den ganzen Tag drin und stelle am Abend in Panik fest, dass ich den ganzen Tag verschwendet habe. Verschwendet damit, mich schlecht zu fühlen wegen Dingen, die mich zwar betreffen und womöglich in Zukunft betreffen könnten, aber gegen die ich nichts tun kann, außer nicht mehr aus dem Haus zu gehen und niemandem mehr zu trauen. Na toll, vielen Dank.
Ich habe einfach zu viel Zeit und habe mich heute in einem Artikel über Einsamkeit und soziale Verwahrlosung wiedererkannt und mich deswegen geschämt. Da stand was davon, dass man in der Endphase dieser Entwicklung immer griesgrämiger wird und nicht mehr über Alltägliches mit anderen Menschen reden kann. Ich kann das zwar noch, in der Arbeit, aber privat beschäftigt mich diese Einwanderungskrise so sehr, dass ich es mit der einzigen Freundin, die ich habe, besprechen will, doch die hat anscheinend keine Meinung dazu oder will sie nicht äußern. Wenn ich mit so einer Passivität konfrontiert bin, fühle ich mich verlogen und unterdrückt, wenn ich über Alltägliches mit ihr reden muss, obwohl mir etwas Wichtiges unter den Nägeln brennt. Dieses Thema trennt und spaltet die Menschen so sehr, da bin ich immerhin nicht die Einzige.
Ich will dreißig Tage auf Nachrichtenmedien verzichten, ausgenommen Facebook. Ich war vor kurzem auf Urlaub und habe dort weiter Facebook gelesen und habe festgestellt, dass es mir etwas gibt, die Stellungnahmen intelligenter Zeitgenossen zu lesen, auch wenn es um schlimme Ereignisse geht, einfach weil sie etwas Sinnvolles dazu zu sagen haben und mich Terroranschläge und Flüchtlingskrise nunmal einfach bewegen. Aber in der Zeitung zu lesen, und auch die Kommentare der LeserInnen, macht mich fertig. Und ich kippe dann rein und lese ein Blatt nach dem anderen, um möglichst viel zu erfahren, oder eigentlich, um meine Gefühle der Einsamkeit zu betäuben.
Jetzt kommen wir nämlich wieder an den Punkt von vorhin: Ich fühle mich so einsam, ich fühle mich meist unverstanden von anderen Menschen und ich habe ein paar Freundschaften und wunderbare Verbindungen in den letzten Jahren gehabt, die allesamt zerbrochen sind. Deswegen kann ein Teil von mir gar nicht mehr wirklich glauben, dass es besser wird, dass ein anderes, glücklicheres, von schönen Beziehungen erfülltes Leben möglich ist. Ein anderer Teil von mir schon, also versuche ich es weiter. Ich kann nicht aufgeben, denn was würde das bedeuten? Dass ich nicht mehr auf dieser Erde leben will, mit allen Konsequenzen. Und diesen Schritt will ich nicht machen, dafür habe ich zu oft gesehen, dass ich mein Leben zum Positiven verändern kann. Bald zieht mich mein Hang zum Negativen wieder runter, und ich mich selber wieder raufziehen. Ich möchte diesem Kreislauf entfliehen. Dann wäre ich wohl glücklicher, entspannter, hätte mehr Freude am Leben und wäre für andere Menschen erträglicher oder als Freundin und Partnerin anziehender.
Ich fange mal an mit Medienenthaltsamkeit. Dann habe ich mehr Zeit, etwas Schönes zu tun, aber auch, um meine schmerzhaften Gefühle, die ich mit meiner Mediensucht unterdrücke, zu fühlen, ob ich will oder nicht. Ich denke, ich schreibe ab jetzt alle paar Tage darüber, wie es mir ergeht. Dann ist es nicht so schwer, durchzuhalten. Danke fürs Lesen!
Ich habe einfach zu viel Zeit und habe mich heute in einem Artikel über Einsamkeit und soziale Verwahrlosung wiedererkannt und mich deswegen geschämt. Da stand was davon, dass man in der Endphase dieser Entwicklung immer griesgrämiger wird und nicht mehr über Alltägliches mit anderen Menschen reden kann. Ich kann das zwar noch, in der Arbeit, aber privat beschäftigt mich diese Einwanderungskrise so sehr, dass ich es mit der einzigen Freundin, die ich habe, besprechen will, doch die hat anscheinend keine Meinung dazu oder will sie nicht äußern. Wenn ich mit so einer Passivität konfrontiert bin, fühle ich mich verlogen und unterdrückt, wenn ich über Alltägliches mit ihr reden muss, obwohl mir etwas Wichtiges unter den Nägeln brennt. Dieses Thema trennt und spaltet die Menschen so sehr, da bin ich immerhin nicht die Einzige.
Ich will dreißig Tage auf Nachrichtenmedien verzichten, ausgenommen Facebook. Ich war vor kurzem auf Urlaub und habe dort weiter Facebook gelesen und habe festgestellt, dass es mir etwas gibt, die Stellungnahmen intelligenter Zeitgenossen zu lesen, auch wenn es um schlimme Ereignisse geht, einfach weil sie etwas Sinnvolles dazu zu sagen haben und mich Terroranschläge und Flüchtlingskrise nunmal einfach bewegen. Aber in der Zeitung zu lesen, und auch die Kommentare der LeserInnen, macht mich fertig. Und ich kippe dann rein und lese ein Blatt nach dem anderen, um möglichst viel zu erfahren, oder eigentlich, um meine Gefühle der Einsamkeit zu betäuben.
Jetzt kommen wir nämlich wieder an den Punkt von vorhin: Ich fühle mich so einsam, ich fühle mich meist unverstanden von anderen Menschen und ich habe ein paar Freundschaften und wunderbare Verbindungen in den letzten Jahren gehabt, die allesamt zerbrochen sind. Deswegen kann ein Teil von mir gar nicht mehr wirklich glauben, dass es besser wird, dass ein anderes, glücklicheres, von schönen Beziehungen erfülltes Leben möglich ist. Ein anderer Teil von mir schon, also versuche ich es weiter. Ich kann nicht aufgeben, denn was würde das bedeuten? Dass ich nicht mehr auf dieser Erde leben will, mit allen Konsequenzen. Und diesen Schritt will ich nicht machen, dafür habe ich zu oft gesehen, dass ich mein Leben zum Positiven verändern kann. Bald zieht mich mein Hang zum Negativen wieder runter, und ich mich selber wieder raufziehen. Ich möchte diesem Kreislauf entfliehen. Dann wäre ich wohl glücklicher, entspannter, hätte mehr Freude am Leben und wäre für andere Menschen erträglicher oder als Freundin und Partnerin anziehender.
Ich fange mal an mit Medienenthaltsamkeit. Dann habe ich mehr Zeit, etwas Schönes zu tun, aber auch, um meine schmerzhaften Gefühle, die ich mit meiner Mediensucht unterdrücke, zu fühlen, ob ich will oder nicht. Ich denke, ich schreibe ab jetzt alle paar Tage darüber, wie es mir ergeht. Dann ist es nicht so schwer, durchzuhalten. Danke fürs Lesen!
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